Dolomiten Höhenweg Nr. 1

Programm

Der Dolomiten Höhenweg genießt bei Bergwanderern einen außergewöhnlich guten Ruf. Diesen verdankt der Fernwanderweg seiner idealen Linienführung und den landschaftlich äußerst reizvollen Gebieten, die er in den östlichen Dolomiten durchquert.
Die komplette Strecke beginnt am Pragser Wildsee im Pustertal und führt entlang der Hauptkämme der wichtigsten Dolomitengruppen bis nach Belluno am Alpensüdrand. Dieser Weg spiegelt dabei die von der Natur vorgegebene Nord-Süd-Route durch die östlichen Dolomiten wider - ein Genuss für jeden Bergfreund.
Der rund 90 Kilometer lange Höhenweg erfordert eine Gehzeit von sieben Tagen. Die Hauptroute verläuft in einer durchschnittlichen Höhe von 2.000 Meter. Die hochalpinen Verhältnisse sind an gleich elf größeren Dolomitengruppen zu erleben: Pragser und Enneberger Dolomiten, Fanes, Fanis, Nuvolau, Croda da Lago, Rocchetta, Pelmo, Civetta, Moiazza, Pramper-Dolomiten, Schiara.
Zudem verlangen vier große Dolomitenpässe - Passo Falzarego, Passo Staulanza, Passo Giau, Passo Duran – natürlich Kondition und Trittsicherheit. Genau 18 bewirtschaftete Hütten bieten auf dieser Traumtour Übernachtungsmöglichkeiten an. Einige von ihnen werden auf dem Weg auch für unser leibliches Wohl sorgen. Schließlich führt die Wanderung durch Südtirol und das Trentino, die Tiroler Küche mischt sich hier ganz vorzüglich mit der italienischen - auch in diesem Punkt ist die Tourenwoche ein echter Genuss! 

Tourverlauf

1. Tag: Willkommen im Pustertal
Wir treffen uns um 09:00 Uhr am Bahnhof in Niederdorf ( Pustertal). Gemeinsam fahren wir mit dem Taxi zum idyllisch gelegenen Pragser Wildsee ( 1.494 m). Unser Weg führt uns zunächst flach und gemütlich am See entlang. Anschließend steigen wir über die Scharte Sora Al Forn ( 2.388 m), bis zur Sennes Hochfläche hinauf. Nach einem kurzen Abstieg zur Seekofel Hütte ( 2.325 m) mit Einkehrmöglichkeit, geht es weiter zur bekannten Sennes-Hütte ( 2.116 m), hier werden wir heute übernachten.
Aufstieg 950 m - Abstieg 300 m - Strecke ca. 9,5 km - Gehzeit ca. 5 Stunden

2. Tag: Zur Fanes Hütte
Der erste Teil des heutigen Weges beginnt gemütlich, wird dann aber zunehmend anspruchsvoller. Entlang steiler Felsabbrüche erreichen wir nach 1,5 Stunden Abstieg Pederü ( 1.545 m). Von dort steigen wir durch das Fanes-Tal zur komfortablen Fanes Hütte (2.060 m) auf. Am Nachmittag bleibt noch genug Zeit für eine Wanderung zum traumhaft gelegenen Limosee.
Aufstieg 900 m - Abstieg 1.000 m - Strecke ca. 15,5 km - Gehzeit ca. 6,5 Stunden 

3. Tag: Tolle Ausblicke an der Lagazuoi Hütte
Nach einem kurzem Aufstieg am Morgen, erreichen wir bald das Limojoch (2.172 m) und gelangen über die Fanes-Hochfläche zum Passo di Lago (2.480 m). Der Lago Lagazuoi (2.182 m) ist von hier aus schon zu erkennen, nach kurzem, aber steilem Abstieg werden wir dort unsere Mittagspause genießen. Am Nachmittag wandern wir über die Forc. Lagazuoi (2.573 m) - Forc. steht übrigens für Forcella, das bedeutet Gabel, Felswand oder Scharte - zum Gipfel des Kleinen Lagazuoi (2.752 m). Direkt auf dem Gipfel steht die gleichnamige Hütte. Der Ausblick wird Sie sicher begeistern! 
Aufstieg 1.000 m - Abstieg 400 m - Strecke ca. 12 km - Gehzeit ca. 6 Stunden

4. Tag: Abwechslungsreiches Auf und Ab rund um die Cinque Torri
Die heutige Tour bringt uns auf einer abwechslungsreichen Etappe zunächst hinunter zum Passo Falzarego. Hier stehen wir direkt an der Frontlinie des 1. Weltkrieges. Der Abstieg durch den spiralförmigen Felsentunnel ist sehr steil, eng und dunkel - deshalb brauchen wir Stirnlampen (Option: Talfahrt mit der Seilbahn). Am Passo Falzarego wandern wir über Wiesenwege zur Rif. Bai de Dones (1.889 m) (Rif. ist übrigens die Abkürzung für Rifugio, also Schutzhütte). Von dort schweben wir mit dem Sessellift zum Rif. Scoiattoli (2.255 m) bei den Cinque Torri. Hier kehren wir ein und haben uns eine Pause verdient. Nach der wohl verdienten Rast gelangen wir über die Forc. Giau (2.360 m) zur Alpe Mondevál und weiter zur Forc. Ambrizzola (2.277 m). Das traumhaft gelegene Rif. Croda da Lago (2.046 m) - unsere Unterkunft für diese Nacht - ist hier bereits in Sichtweite.
Aufstieg 500 m - Abstieg 1.500 m - Strecke ca. 16,5 km - Gehzeit ca. 7,5 Stunden

5. Tag: Rund um den Monte Pelmo
Wir steigen zuerst wieder hinauf zur Forc. Ambrizzola (2.277 m). Über die Alpflächen der Malga Prendera gelangen wir auf einfachen Wegen zum Rifugio Cittá di Fiume und weiter, immer die gewaltige Nordwand des Monte Pelmo über uns, zum Passo Staulanza (1.766 m). Nach einer ausgiebigen Mittagspause bleiben wir weiter auf dem Dolo 1 und erreichen nach ca. 1,5 Stunden Gehzeit den Col Baldi (1.920 m). Gut eine Stunde Anstieg ist es jetzt noch bis zum Rifugio Adolfo Sonino al Coldai (2.132 m), benannt nach einem aus Venedig stammenden Alpinisten.  
Aufstieg 900 m - Abstieg 800 m - Strecke ca. 17 km - Gehzeit ca. 7 Stunden

6. Tag: Entlang der schroffen Nordwände der Civetta
"Grandios und einsam" – treffender kann man unsere heutige Etappe wohl kaum beschreiben. Über die Forc. Coldai (2.191 m) wandern wir zunächst zum Lago Coldai und dann weiter unter den schroffen Nordwänden der Civetta entlang.
Pünktlich zur Mittagspause erreichen wir das Rif. Attilio Tissi al Col Reán, eine Schutzhütte der Sektion Belluno. Die Lage der Hütte auf dem Gipfel des Col Reán (2.250 m) ist spektakulär und der Blick in das 1.200 m tiefer gelegene Tal schwindelerregend.
Am Nachmittag steigen wir über blühende Alpwiesen zur Rif. Vazzoler (1.714 m) ab. Direkt unter den gewaltigen Kalkformationen des Torri Venezia und des Torri Trieste genießen wir die typischen Gerichte aus der Region. 
Aufstieg 500 m - Abstieg 900 m - Strecke ca. 10 km - Gehzeit ca. 5 Stunden

7. Tag: Abstieg und Rückfahrt zum Ausgangspunkt
Der Tag beginnt früh mit dem Aufstieg zum Forc. del Camp ( 1.933 m ). Immer wieder wechseln sich Wurzelpfade und Schotterwege ab. Die herrliche Dolomitenlandschaft unterhalb der Moiazza lässt uns die Anstrengungen schnell vergessen. Nach einer letzten Einkehr in der Rif.Carestiato steigen wir zum Passo Duran ( 1.601 m ) ab. Von dort fahren wir mit dem Taxi nach Niederdorf-Bahnhof im Pustertal zurück. Ankunft ca. 17 Uhr. Rückreise oder individueller Verlängerungsaufenthalt im Pustertal.
Aufstieg 900 m - Abstieg 1.000 m - Strecke ca. 11,5 km - Gehzeit ca. 6 Stunden

Anforderungen

Konditionelle Voraussetzungen: Mittel - bis zu 1.200 HM im Auf - und Abstieg oder Tagesetappen bis zu 8 Std. reine Gehzeit. Gehintervalle von 2 Std. ohne Pause.
Technische Voraussetzungen: Leicht - Trittsicherheit ist erforderlich. Bergerfahrung ist von Vorteil.